Aus dem Leben einer Profi-Geigerin

Autorin: Susanne Cramer-Lamprecht

Trauerfeier in Epfenhausen/ Bayern

Am 18.2.2025 hatte ich die Ehre, zusammen mit dem Ex-Domkapellmeister von Augsburg und seinem Sohn, der ein hervorragender Bariton ist, eine Trauerfeier in einem kleinen Dorf in Bayrisch-Schwaben würdig zu gestalten. Es war sehr kalt und die Orgel war fürchterlich tief und verstimmt, aber wir gaben unser Bestes. Eines der Musikstücke war etwas ganz Besonderes: das Sicilienne von Maria Theresia von Paradis ist wunderschön, aber nicht oft gespielt. Komponistinnen hatten zu ihren Lebzeiten (1759-1824), also etwa zur Zeit von Mozart und Beethoven, wenig Chancen auf Erfolg.
Nach dem Gottesdienst in der Kirche wurde es noch ein wenig härter, warm eingepackt, aber bei 0 Grad Außentemperatur musizierte ich noch am Grab: "River flows in you", "My Way" von Sinatra, "Time to say Goodbye", eine Serenade von Haydn und den 2. Satz aus dem Winter von Vivaldis Jahreszeiten. 
Aber so ist es eben im Leben einer freiberuflichen Profi-Geigerin. Zimperlich darf man nicht sein und körperliche Fitness ist die Grundvoraussetzung für diesen Beruf.
von Susanne Cramer-Lamprecht 18. Februar 2025
Mit einem wunderschönen Konzert im Herkulessaal der Residenz München beginne ich in diesem Blog von meinem Leben als freiberufliche Profimusikerin zu erzählen. Am 16.2.2025 durfte ich als stellvertrende Konzertmeisterin mit der Münchner Kammerphilharmonie DaCapo ein Programm mit Werken von W.A. Mozart spielen. Nach der berühmten kleinen Nachtmusik brillierte der Weltklasse-Flötist Massimo Mercelli mit Mozarts Flötenkonzert, nach der Pause gab es noch ein Klvierkonzert und die A-Dur-Sinfonie. Weil der 1. Konzertmeister Marius Bigelmaier ja nun mal keine Frau ist, hatte ich das große Glück, daß der Flötist mir den wunderschönen Blumenstrauß weiterreichte.
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