von Susanne Cramer-Lamprecht
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21. Februar 2025
Am 18.2.2025 hatte ich die Ehre, zusammen mit dem Ex-Domkapellmeister von Augsburg und seinem Sohn, der ein hervorragender Bariton ist, eine Trauerfeier in einem kleinen Dorf in Bayrisch-Schwaben würdig zu gestalten. Es war sehr kalt und die Orgel war fürchterlich tief und verstimmt, aber wir gaben unser Bestes. Eines der Musikstücke war etwas ganz Besonderes: das Sicilienne von Maria Theresia von Paradis ist wunderschön, aber nicht oft gespielt. Komponistinnen hatten zu ihren Lebzeiten (1759-1824), also etwa zur Zeit von Mozart und Beethoven, wenig Chancen auf Erfolg. Nach dem Gottesdienst in der Kirche wurde es noch ein wenig härter, warm eingepackt, aber bei 0 Grad Außentemperatur musizierte ich noch am Grab: "River flows in you", "My Way" von Sinatra, "Time to say Goodbye", eine Serenade von Haydn und den 2. Satz aus dem Winter von Vivaldis Jahreszeiten. Aber so ist es eben im Leben einer freiberuflichen Profi-Geigerin. Zimperlich darf man nicht sein und körperliche Fitness ist die Grundvoraussetzung für diesen Beruf.